„Wir müssen uns ein Hinterstübchen zurückbehalten, ganz für uns, ganz ungestört, um aus dieser Abgeschiedenheit unseren wichtigsten Zufluchtsort zu machen, unsre wahre Freistatt. Hier gilt es, den alltäglichen Umgang mit uns selbst zu pflegen, von unserer Einsamkeit so in Anspruch genommen zu werden, dass für den Umgang mit anderen Menschen und Dingen kein Platz bleibt.“
So hat es Michel de Montaigne in einem seiner berühmten Essays geschrieben. Und sicher hat er recht, wenn er sagt, dass sich dem Menschen ungeahnte Welten auftun, wenn er den Blick nur nach innen richtet. Aber die Neugier treibt den Menschen wieder hinaus, sein Mitteilungsbedürfnis drängt ihn zum Anderen, weil er sich nur in der Selbstbespiegelung im Gegenüber wirklich lebendig fühlen kann.
In den Wunderkammern der Renaissance haben Menschen den Versuch unternommen, das Wissen der Welt und die Erkenntnisse ihrer Zeit in Schränken und Zimmern zusammenzutragen und auszustellen.
Wir drehen Filme, produzieren Hörspiele und veranstalten Kunstaktionen, um beizutragen zum Suchen und Finden des Einzelnen in der Welt, in der er lebt.
